Haben Sie schon einmal mit Ihren Schülern und Schülerinnen ein Lerntagebuch verwendet? Egal wie die Antwort lautet, jetzt ist die Gelegenheit dafür. Lerntagebücher können uns helfen den Lernfortschritt unserer Lernenden besser zu verstehen. Da wir im Moment nicht in der Klasse unterrichten können, ist das Lerntagebuch ein hervorragendes Unterrichtsmittel um die Schüler und Schülerinnen individuell zu fördern.
Lerntagebücher dienen der schriftlichen, chronologischen Dokumentation von Gelerntem, Erfahrungen oder typischen Anwendungsfällen für Gelerntes. Ziel dieser Methode ist es, Wissen in Form von Erfahrungen und Meinungen von unseren Schülern und Schülerinnen zu erfassen, um sie nachträglich aufarbeiten zu können. Die Schüler und Schülerinnnen können so jederzeit aus ihrem dokumentierten Wissen lernen.
Werden die Tagebücher untereinander geteilt, kann so das Wissen einer Gruppe erweitert werden. Die Gruppe kann aus den Erfahrungen aller Gruppenmitglieder lernen oder gezielt um Hilfe bitten, wenn es um die Lösung von Problemen bei Arbeitsaufträgen geht. So helfen die Schüler und Schülerinnen sich gegenseitig und lernen voneinander. Speziell in der jetzigen Situation, in der wir von unseren Schülern und Schülerinnnen getrennt sind, ist es ein gutes Instrument um den Lernerfolg im Auge zu behalten.
Alle Schüler und Schülerinnen sollen in einem definierten Zeitraum (z.B. einmal wöchentlich) ihre Erfahrungen bei der täglichen Arbeitserledigung oder bei der Lösung von anderen (!) Problemen in ihrem Leben, elektronisch dokumentieren. Dazu kann ein beliebiges Textverarbeitungsprogramm verwendet werden. Wir verwenden dazu Pages oder Word.
Es wäre auch denkbar, das Lerntagebuch als Audioaufnahme oder Videoclip (Tipp: Apple Clips, kostenlos) zu gestalten, oder gar einen Podcast anzulegen. Zusätzliche Informationen zu Podcasts finden Sie unter anderem hier. Es können auf zwei unterschiedlichen Wegen Kompetenzen erfasst werden: durch Selbsteinschätzung und Bewertung.
Bei der Selbsteinschätzung reflektieren die Schüler und Schülerinnen die Einträge ihres Lerntagebuchs. Dies geschieht anhand von Fragen. Die Schüler und Schülerinnen werden aufgefordert, über ihr Lernverhalten, ihre Lernerfolge, Misserfolge, Lerninhalte und Gefühle nachzudenken. Beachten Sie bei der Fragestellung die Art der Fragestellung. Werden die Fragen konkreter formuliert, fällt den Lernenden der Reflexionsprozess leichter.
Auch bei der Bewertung durch den Lehrenden helfen die oben formulierten Fragen. Thema A ist dabei durch Schüler A oder Schülerin A auszutauschen. Der Lehrer oder die Lehrerin bewertet die Lernenden nach ihrer Selbsteinschätzung. Es gibt bei der Bewertung keine richtigen oder falschen Antworten, es geht eigentlich darum, die Schüler und Schülerinnen dazu aufzufordern, über die Fragen nachzudenken und ihren Lernweg selbstständig zu reflektieren und ihn zu beurteilen.